Im Rahmen der 33. Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie wurde Dr. cand. Artem Ashurov, Institut für Virologie der Medizinischen Fakultät und der Uniklinik Köln, mit dem Promovendenpreis der Bernhard und Ingrid Fleckenstein-Stiftung ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird jährlich für eine herausragende naturwissenschaftliche oder medizinische Promotion mit virologischer Thematik im deutschen Sprachraum verliehen. Artem Ashurov hat mit seiner Promotionsarbeit mit dem Titel „HCMV-Neutralisation durch breites Antikörper-Targeting" gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Institut für Virologie und der Universitäten Essen, Ulm und Texas, die Komplexität der humoralen Immunantwort gegen das humane Cytomegalievirus untersucht und neue Antikörper-basierte Ansätze zur Bekämpfung des Virus identifiziert.

Humane Cytomegalieviren (HCMV) können besonders bei Personen mit geschwächtem Immunsystem eine schwerwiegende Infektion hervorrufen. In seiner Arbeit führte Ashurov eine systematische Analyse der gegen HCMV gerichtete Antikörperantwort durch. Durch die detaillierte Charakterisierung konnten neue vulnerable Strukturen entdeckt und hochpotente neutralisierende Antikörper identifiziert werden. Diese Antikörper zeigten in verschiedenen Zellkultursystemen eine deutlich bessere Aktivität als jene Antikörper, die aktuell in klinischen Studien untersucht werden. „Durch die Kombination neuer vielversprechender Antikörper wird das Virus von unterschiedlichen Seiten angegriffen und die Infektion blockiert“, erklärt Ashurov.

„Artems Arbeit verbindet Grundlagen- und translationale Forschung und hat unser Verständnis der HCMV-Infektionsbiologie deutlich verbessert. Die neu identifizierten Antikörper eröffnen den Weg für innovative HCMV Präventions- und Therapiestrategien“, so Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie und Promotionsbetreuer von Ashurov.

Um Humanmedizin zu studieren, kam Artem Ashurov im Jahr 2018 aus der Ukraine nach Deutschland. Er befindet sich im zehnten Fachsemester und arbeitet seit 2020 an seiner Doktorarbeit im Labor für Experimentelle Immunologie des Instituts für Virologie der Uniklinik Köln. Er ist Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung und hat für sein Projekt ein Promotionsstipendium des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung erhalten.