Prof. Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Köln, hat in der Sendung „Forschung aktuell“ im Deutschlandfunk vom 5. März 2025 fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie auf die an der Uniklinik Köln entwickelten Lolli-Tests im PCR-Pool Verfahren zurückgeblickt. Das sehr sensitive Testsystem erlaubte es Kindern, weiter sicher in ihre Kitas und Schulen gehen zu können. Das Testkonzept ermöglichte zudem, dass es die Quarantäne von Kindern, die Kontakt zu infizierten Personen hatten, deutlich verkürzte oder aufhob. Durch die Lolli-Pool-Tests wurden dadurch allein in den Kölner Kitas über einen Zeitraum von 30 Wochen rund 1.800 Jahre Quarantäne vermieden. Dies zeigt eine Studie von Dr. Felix Dewald aus dem Team der Virologie.
Die Machbarkeit und Akzeptanz in Kitas und Schulen wurde zuvor durch die B-FAST-Studie („Bundesweites Forschungsnetz Angewandte Surveillance und Testung“) und Pilot-Projekte an Kitas und Schulen (KIKO, Kita Testung Köln und SCHOCO, Schul-Observation auf Corona) wissenschaftlich bestätigt. Wie die Entwicklung, Implementierung und Bewertung der Lolli-Tests durch die Uniklinik Köln in so kurzer Zeit möglich war, erläutern Priv.-Doz. Dr. Isabelle Suárez, Abteilung Klinische Infektiologie der Klinik I für Innere Medizin, und Dr. Felix Dewald, Institut für Virologie, im Interview des Spezial Newsletters des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Neben der Infektiologie und der Virologie war die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Uniklinik Köln an den Studien zur Lolli-Testung beteiligt.
In Nordrhein-Westfalen – und später auch in anderen Bundesländern und Ländern wie Portugal, Mexico und Singapur – wurde der Lolli-Test flächendeckend eingesetzt, um während der Corona Pandemie einen möglichst sicheren Betrieb von Schulen und Kitas zu ermöglichen. Insgesamt wurde der Lolli-Test über 60 Millionen Mal durchgeführt und mehr als 1,2 Millionen Kinder wurden damit regelmäßig getestet. Bei dem Test lutschten die Kinder etwa 30 Sekunden lang an einem Teststäbchen. Die Teststäbchen einer Kitagruppe oder Schulklasse wurden in einem Sammelbehälter zusammengeführt und im Labor über eine Pool-PCR-Analyse ausgewertet. Bei einem negativen Pool-Test konnte der Betrieb normal weiterlaufen. Bei einem positiven Pool-Test wurde jedes Kind aus der Gruppe/Klasse erneut einzeln getestet, um die infizierten Kinder zu identifizieren.